Gletscherbegräbnis: Requiem für die Pasterze

Gletscherbegräbnis
Gletscherbegräbnis am 5.9.2023 am Großglockner

Ein „Wahrzeichen Österreichs“ wurde zu Grabe getragen

Mit Requiem und Trauerzug machten die Organisation „Protect our Winters“ sowie die Katholische und die Evangelische Kirche am 5. September auf das Schmelzen der Gletscher aufmerksam.

Der Gurker Dompropst Engelbert Guggenberger verwies bei der symbolischen Beisetzung eines Sargs aus Eis auf Österreichs größtem Gletscher auf die Verantwortung der Menschen für die Schöpfung und die Dringlichkeit, diese „rasch und umfassend“ zu übernehmen. Der Einladung der Organisation Protect Our Winters Austria und der kirchlichen Schöpfungsverantwortlichen zu dem Requiem waren Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Sport gefolgt.

Gletscherstück reißt in „ein, zwei Jahren“ ab

In einer Trauerprozession mit Träger:innen wurde symbolisch ein Sarg aus Eis zu der Zeremonie getragen. Der katholische Bischofsvikar Engelbert Guggenberger von der Diözese Gurk-Klagenfurt sowie die evangelische Pfarrerin von Lienz (Osttirol) hielten dann eine Zeremonie – begleitet von einem Bläserensemble. Denn die Pasterze wird wohl früher als gedacht ihre Zunge verlieren und damit nicht mehr Österreichs größter Gletscher sein.

Organisiert wurde das Begräbnis vom überparteilichen Klimaschutzverein „Protect Our Winters“ Austria (POW). Vereinspräsidentin Verena Stahl rief in Erinnerung: „Die Pasterze ist im letzten Sommer um 87 Meter zurückgegangen und wird, sobald sie vom oberen Gletscherstück abreißt kein Gletscher mehr sein, wird sterben. Und das passiert in den nächsten ein bis zwei Jahren.“

Kurzvorträge zum Klimawandel lieferten Hintergründe zum Thema. Auch Christian Salmhofer vom Klimabündnis Kärnten hielt einen kurzen Vortrag und mahnte den Handlungsbedarf ein. Laut POW wollte man eine sachliche und überparteiliche Auseinandersetzung zu den Auswirkungen des Klimawandels anstoßen. Deshalb waren auch Nationalratsabgeordnete aller Parlamentsparteien eingeladen.

 

Gletscherbegräbnis der Pasterze

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Mag. Christian Salmhofer