Der Kindergarten Hötting ist seit letztem Jahr Mitglied beim Klimabündnis. Was war eure Motivation, euch mehr mit den Themen Nachhaltigkeit und Klima auseinanderzusetzen?

Ich habe das Thema einfach mal im Team eingebracht und alle unsere Pädagoginnen waren dafür, dass wir uns vermehrt mit Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit auseinandersetzen sollten. Daraufhin haben wir das Umweltzeichen erworben und sind dem Klimabündnis beigetreten.

Kannst du ein paar Beispiele nennen, wie ihr das Thema Klima in den Kindergartenalltag integriert?

Wir möchten dazu jedes Jahr einen neuen Schwerpunkt zu setzen. Dieses Jahr haben wir das Thema Ernährung gewählt und setzen uns intensiv mit Regionalität und Saisonalität auseinander. Auch das Thema gesunde Nahrung spielt dabei eine Rolle.

Wir basteln auch sehr viel mit recyceltem Material und animieren die Kinder, Strom und Wasser zu sparen. Und im Eingangsbereich gibt es ein Tauschregal für Kleidung und Spielsachen, das von vielen Eltern genutzt wird.

Wie sieht dieser Ernährungsschwerpunkt aus?

Wir betrachten das Thema aus vielen Blickwinkeln und versuchen es den Kindern auf spielerische Art näher zu bringen. Jeden Monat steht ein anderes Lebensmittel im Fokus: Mal die Karotte, mal die Tomate und letztes Monat, da ja Ostern war, das Ei.

Einmal die Woche gibt es eine Müsli- oder Brotjause mit frischen Zutaten und etwa einmal im Monat kochen wir mit den Kindern. Da sind sie voller Begeisterung mit dabei!

Im Schulgarten haben wir letztes Jahr mit den Kindern gemeinsam Zucchini angepflanzt und dieses Jahr geerntet. Heuer ist der Kürbis an der Reihe. Die Kinder dürfen auch Samen mit nachhause nehmen und diese im eigenen Garten aussäen.

Und natürlich wird auch in unserer Kindergartenküche auf  Nachhaltigkeit geachtet. Zu Mittag gibt viel Regionales und Saisonales und nur einmal die Woche Fleisch.

Bezieht ihr die Eltern auch aktiv mit ein?

Einige Eltern sind sehr engagiert und bringen sich aktiv mit ein. Zum Beispiel ein Vater, der Imker ist und den Kindern die Welt der Bienen erklärt hat. Eine Mutter ist selbst im Bereich Nachhaltigkeit tätig und beratet uns zu vielen Themen.

Erst kürzlich haben wir die Eltern um Rezepte gebeten und auch dabei aufs Thema Nachhaltigkeit aufmerksam gemacht. Mit den Rezepten basten wir Kochbücher zum Muttertag.

Wie organisiert ihr diesen Ernährungsschwerpunkt? Hättest du Tipps für andere Kindergärten?

Wir haben das Jahr grob durchgeplant. Bei der genauen Gestaltung können die Gruppenleiterinnen aber ihrer Kreativität freuen Lauf lassen.

Unser Team hat zur Vorbereitung auch einen Kochkurs zum Thema Nachhaltigkeit absolviert, bei dem wir selbst viel neues gelernt haben:  wie unglaublich viele Ressourcen manche Lebensmittel in der Herstellung benötigen und wie man aus Resten tolle Gerichte zaubern kann – vom Kürbisgulasch bis zur selbstgemachten Pizza. Diese Rezepte probieren wir dann auch mit dem Kindern aus.