Österreichweit entstehen pro Jahr rund 1,2 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle. Ein großer Teil davon wäre vermeidbar und bei richtiger Verwendung könnte fast eine Million Menschen durch das, was hierzulande im Müll landet, für ein Jahr er-nährt werden. Mit ein paar Tipps lassen sich Lebensmittelabfälle leicht vermeiden.
Lebensmittelverschwendung findet bereits lange vor dem Moment statt, wenn wir vormals Essbares aus dem Kühlschrank oder dem Vorratskammerl in den Müll werfen. „Grundsätzlich startet die Lebensmittelverschwendung bereits beim Einkaufen selbst“, weiß Johanna Nagiller vom Klimabündnis Tirol und ergänzt: „Am besten kauft man mit einem Einkaufszettel ein und macht sich schon zuvor Gedanken darüber, wie viele Personen versorgt werden müssen, was man bereits zu Hause hat und vor allem, wie oft man in den nächsten Tagen zuhause isst.“
Den größten Anteil an weggeworfenen Lebensmitteln machen Brot, Süß- und Backwaren neben Obst und Gemüse aus. „In der Menge billiger“ ist in Wahrheit nur das, was tatsächlich gebraucht wird, das gilt vor allem für Lebensmittel, die unverpackt und frisch angeboten werden. Kundenwünsche nach einem breiten und optisch ansprechenden Angebot bis Ladenschluss sorgen auch in Tirol noch immer dafür, dass besonders bei Backwarenanbietern etliches frisch im Müll landet.
In der Gastronomie achten immer mehr Restaurantbetreiber darauf, die Portionen so zu gestalten, dass auch alles aufgegessen werden kann. Was im Magen keinen Platz mehr findet, das darf auch mitgenommen werden. Wer sich dessen bewusst ist, dass immer etwas am Teller übrig bleibt, der nimmt am besten bereits eine passende „Jausenbox“ von zu Hause mit. Das spart nicht nur Lebensmittelabfälle, sondern auch Verpackungsmüll und damit bares Geld.
Den eigenen Sinnen vertrauen, anstatt einwandfreie Lebensmittel in den Müll zu werfen – das gilt besonders beim Umgang mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD). Was viele nicht wissen, ist, dass Lebensmittel, deren MHD bereits überschritten ist, auch weiterhin im Handel verkauft werden dürfen. Händler müssen lediglich sicherstellen, dass die Waren noch genießbar sind, um die Lebensmittel vor dem Weg in die Tonne zu schützen, werden sie oft mit Preisnachlass verkauft. Auch im eigenen Haushalt ist das überschrittene MHD kein Grund, einwandfreie Lebensmittel in den Müll zu werfen. Was ungenießbar ist, das schmeckt und riecht ungenießbar. Bei Eiern reicht ein Test im Wasserglas. Solange das Ei nicht schwimmt, ist es zum Kochen bestens geeignet, auch wenn das aufgedruckte Datum bereits überschritten wurde.