Projektstruktur

Die Mobilität der Zukunft hat längst begonnen.

Mobility as a Service, multimodale Knoten, Micro-ÖV, Ride-Sharing oder Gepäckservices im Tourismus

Das sind Schlagwörter, die für viele noch neu klingen. Intelligente Mobilität verändert und erleichtert aber schon jetzt unsere Alltags- und Freizeitwege. Wie das genau aussieht, wird im Projekt ULTIMOB – ultimative integrierte Mobilitätslösungen – erforscht. Einzigartig ist, dass neben den vier Pilotregionen gemeinsam mit 31 Gemeinden, Städten, Regionen und Verbänden an der flächendeckenden Ausrollung gearbeitet wird.

Kernstück des Projekts sind die vier Pilotregionen
Feldkirchen bei Graz, Großraum Salzburg, Ötztal und Tullnerfeld.

Um einen möglichst umfassenden Bereich an realen Verkehrs- und Mobilitätsproblemen abzudecken, wurden vier Regionen ausgewählt, die sich stark voneinander unterscheiden. Im Rahmen von ULTIMOB finden in Form von Pilottests und Demonstrationen Anwendungen, Umsetzungsvorbe­reitungen und Skalierungen innovativer Personenmobilitätslösungen statt.

Vier repräsentative Pilotregionen

Feldkirchen bei Graz

Ein zentrales Ziel in der Pilotregion Feldkirchen bei Graz ist es, den Anteil der Fahrten mit dem Kfz sowohl für den Binnen- als auch den Pendler:innenverkehr zu reduzieren. Die im Zuge des Koralmtunnelbaus seit Mai 2021 aufrechte Sperre der Landesstraße B67 wird als Chance für die Mobilitätswende genutzt. Attraktive Umsteigemöglichketen auf den Öffentlichen Verkehr und das Fahrrad werden geschaffen und aufgezeigt. Gleichzeitigt wird das Mobilitätsverhalten mit Vorher-Nachher-Untersuchungen erforscht.

Tullnerfeld

Der Schwerpunkt der Pilotregion Tullnerfeld liegt auf der Überwindung der Last-Mile-Problematik. Mit einem zukünftig automatisierten E-Bus soll der Bahnhof Tullnerfeld besser und effizienter an die Ortszentren und Siedlungsgebiete in der näheren Umgebung angebunden werden.

Ötztal

Die nachhaltige Gestaltung des mit dem Tourismus verbundenen Verkehrs steht in der Pilotregion Ötztal im Fokus. Unter anderem werden passende Mobilitätsangebote für An- und Abreise sowie die Vor-Ort-Mobilität ohne eigenen Pkw und auch der damit verbundenen Gepäckservices und Ride-Sharing erprobt.

Großraum Salzburg

In der Pilotregion Großraum Salzburg wiederum wird ein innovatives Planungswerkzeug zur gesamtsystemischen Planung/Monitoring von multimodalen Angeboten sowie Mobilitätsknoten entwickelt und flächendeckend angewandt. In einem Aktionsplan für das Bundesland Salzburg werden Standorte bestehender und möglicher multimodaler Knoten untersucht. Zudem werden neue Mobilitätsangebote sowie innovative Angebote mit besonderer Berücksichtigung der touristischen Mobilität sowie des Arbeits- und Ausbildungsverkehrs entwickelt.

Der Multi-Level-Follower Prozess

Der Multi-Level-Follower Prozess ist ein vollkommen neuer und einzigartiger Ansatz. Eine Vernetzung in dieser Dimension und über ganz Österreich gab es bislang noch nicht. Während in den vier Pilotregionen Maßnahmen ausprobiert und umgesetzt werden, werden gleichzeitig die (Teil-)Ergebnisse in einem dreistufigen Prozess in interessierte Gemeinden, Städte, Regionen und Verbände getragen.

Die Kerngruppe des Follower-Prozesses bilden 31 besonders engagierte und innovative Gemeinden, Städte, Regionen und Verbände. Diese erhalten bei Vernetzungstreffen und Workshops Einblicke in die Arbeit der Pilotregionen, können sich mit anderen Followern austauschen, von Good-Practice-Beispielen lernen und werden dabei unterstützt, einzelne Maßnahmen aus den Pilotregionen an die lokalen Bedingungen anzupassen und in weiterer Folge umzusetzen. Diese Feedback-Schleife erhöht die Effizienz der Mobilitätslösungen sowie deren Skalierbarkeit.

Die erweiterte Gruppe im Follower-Prozess sind die über 1.000 Klimabündnis-Gemeinden. Sie werden regelmäßig über aktuelle Entwicklungen und Teilergebnisse informiert. Die dritte Stufe ist die internationale Verbreitung der Projektergebnisse über das europäische Klimabündnis-Netzwerk.

TNG-Prozess

Anstatt im Mobilitätsbereich vorrangig nach neuen technischen Lösungen zu streben, mit denen bestehende Herausforderungen im Mobilitätsystem gelöst werden sollen, richtet sich das Augenmerk in ULTIMOB auch auf die NutzerInnen und die äußeren Rahmenbedingungen (Thema Governance und Public Management – TNG-Prozess). Gerade in diesen Bereichen gilt es Hürden zu überwinden, Vertrauen zu schaffen und neue Modelle für die Zusammenarbeit zu finden, denn digitale Angebote alleine sind nicht in der Lage, fehlende physische Verbindungen oder z.B. ungenügende Taktfrequenzen im ÖV auszugleichen.

MaaS – Mobilität aus einer Hand!

Unter dem Begriff MaaS (‚Mobilität als Dienstleistung‘) wird die Bündelung verschiedener Angebote über alle Verkehrsarten hinweg verstanden, und zwar in Bezug auf Information, Reservierung, Buchung und Bezahlung. Als wesentlicher Teil von ULTIMOB soll das Thema MaaS in Österreich positioniert werden. Damit das gelingt, wurde die Plattform www.maas-ready.at geschaffen. Hier können sich Interessierte informieren, Verkehrsdienstleister:innen wie Taxiunternehmen, Radverleiher oder e-Carsharingbetreiber werden mittels Umfrage ebenso eingebunden.

Fact Box

Projektlaufzeit: 09/2019 – 08/2023

Förderprogramm: Mobilität der Zukunft – 12. Ausschreibung

Auftraggeber: BMK & FFG

Gesamtkosten Projekt ULTIMOB: € 4.016.633