Süßer die Glocken nie klingen

Auch heuer gibt es in Tirol wieder zahlreiche Weihnachtsmärkte, die ein besonderes Augenmerk auf Nachhaltigkeit werfen.
Inzinger Adventmarkt

Pfandbecher gehören mittlerweile auf den meisten Weihnachtsmärkten zur Standardausstattung.

Darüber hinaus gehen aber auch heuer wieder etliche Veranstalter:innen einen Schritt weiter.
Lebkuchen auf Marmoruntergrund
Weihnachtskekse

Der Duft von gebrannten Mandeln, gerösteten Kastanien, Glühwein und Kiachl zieht bereits wieder durch die Tiroler Ortschaften und ist Botschafter der bereits eingeläuteten Vorweihnachtszeit. Nicht nur der Duft, auch das Leuchten und Glitzern verrät die Präsenz der zahlreichen Weihnachtsmärkte schon von Weitem. Ein genauerer Blick verrät, dass sich auch heuer wieder einige Christkindlmärkte deutlich von anderen abheben. Pfandbecher findet man inzwischen zwar fast überall, dennoch gehen einige Märkte deutlich weiter und wie sich herausstellt, ist die Skepsis vor mehr Nachhaltigkeit nicht nur unbegründet, sie führt sogar zu Mehrkosten, wie das Beispiel Inzing zeigt.

 

Weihnachtsmarkt als Anstoß für mehr Nachhaltigkeit

„Für die Marktstandbetreiber haben sich die Kosten sogar gesenkt, da wir von der Gemeinde das Geschirr zur Verfügung stellen und somit die Anschaffung von Einweggeschirr wegfällt“, erzählt Alexander Maurer, Vizebürgermeister von Inzing.

Im vergangenen Jahr hat man erstmals den Weihnachtsmarkt als Green Event veranstaltet. Die Nachbesprechung habe außerdem gezeigt, dass 80 – 90 Prozent der Standbetreiber zufrieden waren und sich deshalb entschieden haben, auch heuer wieder als Green Event aufzutreten. Bei den restlichen gäbe es aber auch das Bekenntnis zu Mehrweggeschirr.

Die Gemeinde freut sich, dass man als gutes Beispiel vorangehen kann und wie Maurer verrät, hat der Green Event Weihnachtsmarkt mittlerweile auch Nachahmer in der Gemeinde gefunden. „Mit dem Christkindlmarkt haben wir sozusagen Bewusstseinsbildung gemacht“, so der Vizebürgermeister.

In Kürze wird die Gemeinde auch einen Leitfaden veröffentlichen, wie man nachhaltige Events veranstaltet. In Summe sei Nachhaltigkeit nämlich kein Mehraufwand, sondern nur eine andere Art zu denken, ist Maurer optimistisch.

Nicht weit hergeholt!

Neben einer regionalen und fleischarmen Verpflegung sowie dem Vermeiden von Abfall durch Mehrweggeschirr ist das Produktangebot ein wesentlicher Faktor für die Nachhaltigkeit eines Adventmarkts. So sehr manche Christkindlmärke in Tirol mit Tradition und Lokalkolorit werben, so wenig stammt das Angebot häufig aus der Region. Christbaumkugeln „made in China“ haben eine schlechte Öko-Bilanz und passen nicht zu einem klimafreundlichen Weihnachtsfest.

Deshalb beim nächsten Christkindlmarkt-Besuch einfach mal nachfragen: Wo wurde die Christbaumkugel gefertigt? Woher stammen die Zutaten für die Lebkuchen? Und aus welchem Holz ist eigentlich die Krippenfigur? Vielleicht ergibt sich ja ein spannendes Gespräch daraus. Denn das ist es doch, was ein Christkindlmarkt letztendlich sein sollte – ein Ort, um einander zu begegnen und ins Gespräch zu kommen.

Musikant mit Geige und Weihnachtspullover
Musikant mit Geige und Weihnachtspullover

Green Event Weihnachtsmärkte

Der Inzinger Weihnachtsmarkt wird vom 1. bis zum 16. Dezember am Kirchplatz jeweils freitags und samstags veranstaltet. Neben Selbstgebasteltem und Weihnachtsdekorationen ist auch für das leibliche Wohl gesorgt. Ein buntes Rahmenprogramm sorgt für die richtige Stimmung.

Von 8. bis 10. Dezember findet auch der Adventmarkt Naturparkhaus Kaunergrat als Green Event statt. Während zahlreiche der angebotenen Produkte aus der Naturparkregion stammen, gibt es heuer auch Handwerkstände zum Mitmachen.

Am 2., 9., 16. und 23. Dezember, also an den Adventsamstagen, findet außerdem jeweils von 15.00 bis 21.00 Uhr der Längenfelder Advent statt. Zusätzlich zu den selbstgemachten Produkten der regionalen Produzenten sollen zahlreiche Musikgruppen für das highlightwürdige Bühnenprogramm beim Musikpavillon im Dorfzentrum sorgen.