In Österreich werden jährlich 20 km² Fläche versiegelt – das entspricht einer täglichen Verbauung von 16 Fußballfeldern. Dabei können Böden durch ihre Fähigkeit, Wasser aufzunehmen und zu speichern, sowohl vor Überflutungen als auch vor Dürre schützen. Sie spielen eine zentrale Rolle für den Klimaschutz: Böden speichern weltweit dreimal so viel Kohlenstoff als in der Atmosphäre vorhanden ist und wirken kühlend – Grünflächen können an heißen Sommertagen bis zu 30 °C kühler sein als asphaltierte Flächen. In Österreich sind 32 % der Bundesfläche für Landwirtschaft geeignet; wir bräuchten jedoch die vierfache Menge an Ackerfläche, um uns selbst zu versorgen.
Tirol nimmt eine Vorreiterrolle ein im sparsamen Umgang mit Grund und Boden. Laut dem ÖROK-Bericht von 2022 liegt die Flächeninanspruchnahme in Tirol bei 477 m² und die versiegelte Fläche bei 288 m² pro Einwohner:in. Damit zählt Tirol zusammen mit Vorarlberg und Wien zu den Bundesländern mit der geringsten Flächenbeanspruchung, deutlich unter dem österreichischen Durchschnitt von 629 m² bzw. 330 m².
Dennoch ist der Handlungsbedarf in Tirol groß: 60,5 % der in Tirol in Anspruch genommenen Flächen sind versiegelt, was langfristige Auswirkungen auf Klima, Wasserhaushalt und Lebensräume hat.
Das Klimabündnis Tirol möchte diesem Trend etwas entgegensetzen. Als Partner imEU-Projekt SOIL:OurInvisibleAllyentwickelt das Klimabündnis von Herbst 2024 bis Herbst 2027 Lösungen für eine nachhaltige Bodenbewirtschaftung. Gemeindensollen durch maßgeschneiderte Lösungsansätzebei der Verbesserung der Bodenqualität unterstützt werden.
Gemeinsam mit lokalen Akteurinnen und Akteuren werden innovative Maßnahmen zur Bodenregeneration umgesetzt, um die Folgen der Versiegelung abzumildern und die Bodennutzung umweltverträglich zu gestalten.